Molche

In Wasser-, Lüftungs-, Lichtschächten und Becken, die nicht wirkungsvoll gesichert werden, können Ausstiegshilfen Tiere vor dem Tod retten.

Möglichkeiten sind u.a.:

Bretter mit und ohne Schwimmvorrichtung
Rampen
Präparierter Gully-Geruchsverschluss


Ausstiegshilfen für Molche

  aus Lichtschacht

  aus Kellerabgang: Brett

  aus Kellerabgang: Aufplästerung

  aus Wasserschacht

  aus Schwimmbecken und steilufrigen Teichen

  aus Regenbecken / Kläranlagen

 

 

 

Ausstiegshilfen für Molche

 

 

Ausstiegshilfe aus Lichtschacht

Bauelementbeschrieb

  • Brett oder ähnliches, das vom Grund eines Lichtschachtes an die Oberfläche zurückführt.

Planungshinweis

  • Es ist darauf zu achten, dass die Tiere auf das Brett gelangen oben durch das Gitter schlüpfen können.
  • Der Einstieg auf die Rampe muss einer Wand entlang angelegt sein, damit die Amphibien diesen finden. Leicht zu bewältigende Steigung: 30-50°, maximale Steigung 70° bei rauer Lauffläche. Brett kann mit Abwinkelung in einer Schachtecke entlang zweier Wände hoch geführt werden.
  • Auf die Ausstiegshilfe kann verzichtet werden, wenn keine Amphibien hineinfallen können. Prävention ist besser als Ausstiegshilfe.

Leistungsbeschrieb

  • Brett von geeigneter Länge und mindestens 20 cm Breite mit Maschendraht, Maschenweite ca. 10 - 15 mm bespannen.
  • Brett in Schacht fixieren.

(Hinweis: Ausschreibung mit Positionen aus NPK xxx, Kapitel xxx: xxx etc.)

 


    

Ausstiegshilfe aus Kellerabgang: Brett

 

Bauelementbeschrieb

  • Brett oder ähnliches, das vom Grund eines Kellerabganges über die Stufen wieder an die Oberfläche zurückführt. Immer einer Wand entlang führen.

Planungshinweis

  • Es ist darauf zu achten, dass die Tiere auf das Brett gelangen können. Leicht zu bewältigende Steigung: 30-50°.
  • Es ist zu prüfen, ob nicht eine Absturzsicherung angebracht werden kann in Form einer Umkragung von 10-12 cm Höhe.

Leistungsbeschrieb

  • Brett von entsprechender Länge und mindestens 20 cm Breite mit Maschendraht, Maschenweite ca. 10 - 15 mm bespannen.

(Hinweis: Ausschreibung mit Positionen aus NPK xxx, Kapitel xxx: xxx etc.)

 


    

Ausstiegshilfe aus Kellerabgang: Aufpflästerung

 

Bauelementbeschrieb

  • Schmale Rampe auf der Seite der Stufen.

Planungshinweis

  • Es ist darauf zu achten, dass die Tiere auf die Rampe gelangen können. Leicht zu bewältigende Steigung: 30-50°. Rampe muss rau sein: Rillen einkratzen (Abstände 1.5 cm, Tiefe 1-2 mm).
  • Es ist zu prüfen, ob der Treppenabgang so ausgeführt werden kann, dass keine Amphibien hinunterfallen können. Z.B. mit Betonumkragung von 10-12 cm Höhe und montiertem Schneckenzaun.

Leistungsbeschrieb

  • Mischen von Zement mit Wasser.
  • Ausgleichen der Stufen vom Abgangsgrund bis zur obersten Stufe mit rauem Beton.
  • Einprägen oder Ausformen von waagrechten Strukturen (max. Distanz zwischen einzelnen Strukturen 1.0 cm)

(Hinweis: Ausschreibung mit Positionen aus NPK xxx, Kapitel xxx: xxx etc.)


    

Ausstiegshilfe aus Wasserschacht (Gully-Geruchsverschluss)

 


Bauelementbeschrieb

  • Gully-Geruchsverschluss, dessen Seiten mit rauem, griffigen Kunststoff (z.B. Antirutschbeläge) belegt sind.

Planungshinweis

  • Für verschiedene Schachttypen sind verschiedene Geruchsverschlüsse im Angebot.
  • Deckel bzw. dessen Schlitze so ausrichten, dass Tiere aus dem Schacht klettern können.
  • Ergänzung: Prüfen, ob allfällige Randsteine etc., die auf Schacht zuführen, abgeschrägt werden könnten (Randsteine).

Leistungsbeschrieb

  • Liefern Gully-Geruchsverschluss und Antirutschbeläge
  • Zuschneiden, Einlegen und Kleben der Antirutschbeläge

(Hinweis: Ausschreibung mit Positionen aus NPK 181, Kapitel 500: Fundamente, Mauern etc.)


    

Ausstiegshilfe aus Schwimmbecken und steilufrigen Teichen

In steilwandigen Swimmingpools, Wasserbecken oder Gartenteichen können Molche und andere Kleintiere nicht aussteigen. Der Ausstieg kann durch ein ins Wasser ragendes Brett (mit Querleisten), eine Schilfmatte, die an beiden Seiten mit Steinen beschwert ist, durch ein Geflecht aus Maschendraht, geschaffen werden. Idealer und optisch ansprechender ist die Gestaltung eines Flachufers.
 


Bauelementbeschrieb

  • Brett oder ähnliches, das von der Wasseroberfläche ans Ufer zurückführt.

Planungshinweis

  • Es ist darauf zu achten, dass die Tiere auf das Brett gelangen können. Dies ist einfacher, wenn das Brett etwa bis 10 cm unter die Wasseroberfläche reicht. Leicht zu bewältigende Steigung: 30-50°. Bei Becken mit senkrechten Wänden Ausstiegshilfe immer entlang einer Wand führen.

Leistungsbeschrieb

  • Raues, unbehandeltes Brett aus Hartholz von entsprechender Länge und mindestens 30 cm Breite mit Kunststoff-Maschengeflecht (Maschenweite ca. 10 - 15 mm) bespannen.
  • Am Rand des Beckens befestigen.

(Hinweis: Ausschreibung mit Positionen aus NPK xxx, Kapitel xxx etc.)


    

Ausstiegshilfe aus Regenbecken / Kläranlagen

Kanalisationssysteme im Bereich von Amphibienlaichgebieten (Wanderrouten, Sommer- und Herbstlebensraum, Quartiere mit vielen Gartenteichen), führen regelmässig den Kläranlagen Amphibien zu. Wenn sie dort lebend ankommen, drohen ihnen weitere Gefahren, getötet zu werden. Ebenso können Amphibien Becken ohne Umkragung aussuchen und nicht mehr ins Freie gelangen.
 


Bauelementbeschrieb

  • Ausstiegshilfe aus Regenbecken / Kläranlagen, die sich wechselnden Wasserständen anpassen können, bestehend aus Aufstiegsrampe und Ausstieg ins Freie.

Planungshinweis

  • Bevor wir auf die eigentlichen Ausstiegshilfe hier eingehen, möchten wir auf die Prävention hinweisen: Es gilt herauszufinden, wo die Amphibien ins Kanalisationssystem einsteigen: Folgende Fragen sind bezüglich des Einzugsgebietes zu beantworten:
    • Wo liegt das Einzugsgebiet?
    • Sind im Einzugsgebiet Amphibienlaichgewässer und / oder Amphibienzugstellen bekannt? (Konsultation von Inventaren bzw. Fachleuten)?
    • Liegen im Einzugsgebiet, vor allem am Siedlungsrand und in Dienstleistungs- und Industriequartieren, Gartenweiher, bzw. Regenauffangbecken etc.?
    • Wie werden in den entsprechenden Bereichen Strassen und Plätze entwässert? (über Schulter, in Gräben, in Schächten etc.?)
  • Die Schächte solcher eingegrenzten Gebiete können direkt auf Amphibien geprüft werden, bzw. hier können Massnahmen getroffen werden wie Abschrägen / Aufpflastern von Randsteinen, Austausch der Schachtdeckel (kleinerer Stababstand) etc.
  • Wenn die Kläranlage bzw. seine Becken selber Nahe zu Amphibienlebensräumen stehen, müssen Absturzsicherungen vorgenommen werden: Leitvorrichtungen, Terrainabsenkung, so dass der Beckenwand 30 cm über Terrain ragt bzw. bei Neubauten die Beckenränder ca. 40 cm über Terrain führen und mit einer Auskragung von 5 cm versehen. (Leitsystem mit Auskragung)
  • Ausstiegshilfe: Es ist darauf zu achten, dass die Tiere auf die Aufstiegsrampe gelangen können: schwimmende Plattform. Die Ausstiegsrampe selber muss mit Schwimmern ausgerüstet sein, damit sie sich dem wechselnden Wasserstand anpassen kann. Der Ausstiegshilfe muss auf die Seite ausserhalb des Beckens führen, wo den Tieren keine Gefahren mehr drohen.
    Falls aus einem Becken regelmässig viele Amphibien die Ausstiegshilfe benutzen, kann das von Beutegreifern wie Reiher und Krähen etc. bemerkt werden. Diese Vögel kontrollieren dann regelmässig und fressen, was ihnen präsentiert wird. Deshalb ist das Vorsehen eines Vogelfrasschutzes (Überdachung) angebracht.
  • Aufstiegsrampe: Raues, unbehandeltes Brett (Hartholz) mindestens 30 cm breit mit Maschendraht bespannt oder Polyäthylen, Boden sandgestrahlt, Wände glatt. Ideale Steigung 30 - 50°. Maximale Steigung 60°. Eine Schwimmvorkehrung stellt sicher, dass sich das Einstiegsbrett auch bei wechselndem Wasserstand immer an der Wasseroberfläche befindet. Bei offenen Becken muss die Rampe mit einem Schutz vor Vogelfrass ausgerüstet sein

Leistungsbeschrieb

  • Zusammenbau Ausstiegshilfe: Schwimmplattform (lxb, ca. 30 cm x 40 cm aus schwimmendem Material, verbunden über Gelenk mit Ausstiegsrampe {Brett mit Maschendraht überzogen (10-15 mm Maschenweite) oder Lochblech (30 cm breit)}, das im unteren Teil einen Schwimmer aufweist. Gelenk zu Ausstiegskanzel.
  • Herstellung Ausstiegskanzel und Ausstieg ins Freie mit nach oben zusammenlaufenden Seitenwänden (aus Lochblech, verbleibender offener Streifen 8-10 cm) und eventueller Blechabdeckung gegen Vogelfrass im Bereich, wo die Amphibien ins Freie gelangen.
  • Montage Ausstiegskanzel und Ausstieg ins Freie.Ausstieg ins Freie so gestalten, dass die Tiere nur aussteigen, aber keine einsteigen können (Überhang). Muss in Umgebung führen, die für Amphibien gefahrlos ist.
  • Montage Ausstiegshilfe an Ausstiegskanzel. Platzierung so, dass Schwimmplattform an Beckenrand anstösst, so dass Tiere Plattform gut finden können.

(Hinweis: Ausschreibung mit Positionen aus NPK xxx, Kapitel xxx: Fundamente, Mauern etc.)

 

 

last update:   
25.11.2003

© Bauen&Tiere, WILDTIER SCHWEIZ (Infodienst Wildbiologie & Oekologie)
Strickhofstrasse 39, CH-8057 Zurich, Switzerland, email: wild@wild.unizh.ch, Tel. ++41 (0)1 635 61 31