Molche

Leitsysteme führen Tiere meist zu Kleintier- und Amphibientunnels oder Bachdurchlässen etc. unter Strassen und Eisenbahntrassen durch.

Möglichkeiten sind u.a.:

Kleintierdurchlässe bzw. Amphibientunnels (min. 60 cm Höhe und 100 cm Breite).
Bachdurchlässe
Bachtobel
Brücken (Wildtierpassagen)


 

Tiertunnel

  Kleintiertunnel bzw. -durchlässe an Strassen

  Amphibiendurchlässe über Eisenbahntrasse

  Bachdurchlass

 

 

 

Tiertunnel

 

 

Kleintiertunnel bzw. -durchlässe an Strassen

 

 

Bauelementbeschrieb

  • Durchlass unter Strasse hindurch zur sicheren Strassenquerung von Amphibien und anderen Kleintieren.

Planungshinweis

Kleintierdurchlässe werden von Molchen in den meisten Fällen nur ausnahmsweise benutzt. Von den Jungtieren liegen keine positiven Erfahrungen vor. Deshalb ist es im Allgemeinen sinnvoll, zu den Unterführungen noch zusätzliche Lebensräume auf beiden Seiten der Strasse anzulegen.

Die Funktionstüchtigkeit von Unterführungen ist abhängig von vielen Faktoren. Wichtig ist eine an die vorliegenden Gegebenheiten bestmöglich angepasste Anlage. Die Planung einer Anlage sollte nur von ausgewiesen Fachleuten mit Erfahrung erfolgen. Ebenso wichtig ist ein regelmässiger ausgeführter Unterhalt. Im folgenden einige Grundsätze:

  • Ist Teil eines gesamten Amphibienleitkonzeptes. Die Anschlüsse an das Leitsystem müssen sorgfältig gearbeitet sein. (Keine Fugen, keine vorstehenden Kanten etc.)
  • Kastenformen sind den Rohrformen im Normalfall vorzuziehen. In der Kastenform versuchen die Tiere nicht hochzuklettern. Das vergebliche Hochklettern kann junge Amphibien bis zum Tod erschöpfen. Adulte Amphibien können dabei die Orientierung verlieren und zurück, statt vorwärts wandern.
  • Der Bach befeuchtet
  • Die grösste Funtionstüchtigkeit scheinen gross dimensionierte Stelztunnel in Kastenprofil mit gewachsenem Boden aufzuweisen.
  • Entscheidend für die Funktionstüchigkeit eines Kastendurchlasses sind:
    • Gut funktionierende Entwässerung (Wandernächte sind oft Regennächte): Neigung das Durchganges zu einem Ende (1-5%) und Entwässerung von allenfalls notwendigen Mulden und Rampen, die zum Eingang führen.
    • Kein absolutes Trockenfallen des Bodens im Durchgang, vor allem nicht an den Kanten zu den Wänden, wo sich die meisten Amphibien fortbewegen: Innenkante Kasten bündig auf Innenkante des Fundamentes aufsetzen.
    • Der Boden soll aus Erde bestehen, die verdichtet werden muss, um gegen Strömungserosion bei grossen Regenereignissen resistent zu sein, und vor allem um wandernden Amphibien möglichst wenig Widerstand zu bieten und damit kein Verstauben und Vertrocknen vor allem von Jungtieren erfolgen.
    • Die Ausbildung des Übergangbereiches zwischen Unterführung und Leitwerk muss sehr sorgfältig gearbeitet sein.
  • Nur in Ausnahmefällen: Schmale Durchgänge mit Schlitzen zur Strassenoberfläche als Wandermöglichkeit anbieten. Z.B. wenn Grundwasser extrem hoch liegt und gleichzeitig die Strasse nur tagsüber Verkehr aufweist. (Mindestdurchmesser 40 cm).
  • Muss unter Beizug von Tier- und Geländesachverständigen geplant und in Zusammenarbeit mit dem Bauleiter vor Ort gebaut werden.

Leistungsbeschrieb

  • Ausführung gemäss Plänen

(Hinweis: Ausschreibung mit Positionen aus NPK xxx, Kapitel xx: xxx etc. plus Normenblätter VSS ???)

 


    

Amphibiendurchlässe über Eisenbahntrasse

 

Bauelementbeschrieb

  • Durchlass unter Schienen hindurch zur Überwindung von ebenerdigen Eisenbahntrassen.

Planungshinweis

  • Die einzelnen Schienen können vor allem für nicht springende Amphibien wie Kröten und Molche unüberwindbar sein. Amphibien wandern in dieser Situation auf dem Schienenfuss der Schiene entlang.
  • Wanderhindernisse am Schienenfuss mit darunterliegenden, querenden Rinne ermöglichen die Querung
  • Entscheidend für die Funktionstüchigkeit ist
    • Neigung das Durchganges zu einem Ende (1-5%)
    • Der Rinnenboden soll senkrecht zur Rinnenwand stehen, damit die Amphibien nicht versuchen, daran hoch zu klettern, sich dabei erschöpfen oder die Wanderrichtung wechseln.
  • Muss unter Beizug von Tiersachverständigen geplant und in Zusammenarbeit mit dem Bauleiter vor Ort gebaut werden.

Leistungsbeschrieb

  • Ausführung gemäss Plänen

(Hinweis: Ausschreibung mit Positionen aus NPK xxx, Kapitel xx: xxx etc. plus Normenblätter VSS)

 


    

Bachdurchlass

 

Bauelementbeschrieb

  • Bachdurchlass unter Strasse hindurch integriert in ein Amphibienleitsystem. Auf den Banketten des Bankettes können Amphibien und anderen Kleintieren die Strasse etc. sicher unterqueren.

Planungshinweis

Normale Kleintierdurchlässe werden von Molchen in den meisten Fällen nur ausnahmsweise benutzt. Geeigneter sind Bachdurchlässe mit niederen Banketten beidseits des Bachbettes.

  • Ist Teil eines gesamten Amphibienleitkonzeptes. Die Anschlüsse an das Leitsystem müssen sorgfältig gearbeitet sein. (Keine Fugen, keine vorstehenden Kanten etc.)
  • Kastenformen und Halbrohrformen sind den Röhren im Normalfall vorzuziehen. In der Kastenform versuchen die Tiere nicht hochzuklettern. Das vergebliche Hochklettern kann junge Amphibien bis zum Tod erschöpfen. Adulte Amphibien können dabei die Orientierung verlieren und zurück, statt vorwärts wandern.
  • Die grösste Funtionstüchtigkeit scheinen gross dimensionierte Bachdurchlässe mit Stelztunnel in Kastenprofil mit beidseitigen Banketten aufzuweisen.
  • Entscheidend für die Funktionstüchigkeit eines Bach-Durchlasses sind:
    • Häufige Wasserführung des Baches.
    • Kein absolutes Trockenfallen der Bankette.
    • Die Ausbildung des Übergangbereiches zwischen Unterführung und Leitwerk muss sehr sorgfältig gearbeitet sein.
    • Strukturen in Niederwasserrinne (wenn möglich Natursohle) verhindern eine Schussrinne
    • Vor- und rückspringende Strukturen an Gerinnerand
  • Mindest-Dimensionierungs-Grössen, so dass Bachdurchlass für Amphibien geeignet ist:
    Kastendurchlässe
    Bis 20 m Länge: mindestens 100 x 75 cm lichte Weite, Bankette mindestens 20 cm breit.
    Länger als 20 m: mindestens 200 x 175 cm lichte Weite, Bankette mindestens 50 cm breit.
    Biegeweiches Stahlblechrohr
    bis 30 m Länge: mindestens 120 cm Spannweite / 89 cm Höhe, Bankette mindestens 20 cm breit
    31- 50 m Länge: mindestens 180 cm Spannweite / 125 cm Höhe, Bankette mindestens 50 cm breit
  • Muss unter Beizug von erfahrenen Tier- und Geländesachverständigen geplant und in Zusammenarbeit mit dem Bauleiter vor Ort gebaut werden. Ebenso wichtig ist ein regelmässiger ausgeführter Unterhalt. Im Folgenden einige Grundsätze: [Ist in Bearbeitung!]

Leistungsbeschrieb

  • Ausführung gemäss Plänen

(Hinweis: Ausschreibung mit Positionen aus NPK xxx, Kapitel xx: xxx etc. plus Normenblätter VSS)

 

 

 

last update:   
25.11.2003

© Bauen&Tiere, WILDTIER SCHWEIZ (Infodienst Wildbiologie & Oekologie)
Strickhofstrasse 39, CH-8057 Zurich, Switzerland, email: wild@wild.unizh.ch, Tel. ++41 (0)1 635 61 31