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Vorschläge für das Erstellen von Leistungsverzeichnissen

Ansprüche der Siebenschläfer   9.01 


Ansprüche der Siebenschläfer an ihren Lebensraum
(Kurzfassung)

Ausdruck (PDF)  


  • Vielfältiger Garten mit Obstbäumen und blüten- und früchtereichen Hecken
  • Angrenzend an unterholzreichen Laubwald, Park oder Obstgarten
  • Gutes Angebot an trockenen, geschützten und dunklen Tagesverstecken wie Baumhöhlen, Nistkästen etc.
  • Trockene und kühle Winterquartiere wie Erdhöhlen, Keller, Geräteschuppen etc.
  • Reiches Nahrungsangebot, vor allem im Herbst: Früchte, Nüsse, Eicheln, Buchennüsschen, Schnecken, Insekten etc.


UMSETZUNG

Wer seinen Garten für Siebenschläfer attraktiv machen möchte, sollte ihnen folgende Strukturen anbieten:

Bäume und Sträucher, dichte Hecken:

Eichen und Buchen, Obst- und Nussbäume, Beerensträucher, Hasel, blüten- und früchtetragende Hecken. Sind die Hecken bis an den Boden dicht gewachsen, ergeben sich störungsarme Überwinterungsmöglichkeiten.

Höhlen und störungsarme Gebäude, bzw. Gebäudeteile:

Natürliche Baumhöhlen, Geräteschuppen, Nistkästen. Ein Gebäude ist dann interessant für Siebenschläfer, wenn es freie Zugänge und ruhige, dunkle und ungestörte Schlupfwinkel bietet. In bewohnten Häusern nutzen Siebenschläfer Estriche. In Schuppen, Waldhütten und Gartenhäuschen besiedeln sie auch die Haupträume.

Nicht im Wohnhaus:

Es ist wenig sinnvoll, Siebenschläfer ins Wohnhaus „locken“ zu wollen, da sie dort oft Probleme verursachen, sei es durch ihren nächtlichen Lärm, durch das Nagen an Isolation, Holz und Kabeln oder das Essen von Vorräten.


RENOVATIONEN bzw. Umbauten von Häusern mit Siebenschläfern

Günstiger Zeitraum für Renovationen: Mitte Mai bis Mitte Juni (ev. bis Anfang September)

       

Es muss jedoch in jedem Fall abgeklärt werden, ob die Rauchschwalben das betreffende Gebäude schon definitiv verlassen haben.

Einschlupfe:

Falls die Siebenschläfer durch schadhafte Stellen Zugang haben sollen, muss bei deren Sanierung Ersatz geschaffen werden, z.B. in Form von Lüftungsziegeln (Gitter entfernen). In diesem Fall ist Voraussetzung, dass der Siebenschläfer auf das Dach gelangen kann: Bäume, Hecken etc.

Vielfältiger Garten:

Keine Umgestaltung von kleinräumigen und reichstrukturierten Gärten und Parks in grossflächige, einheitliche Grünflächen. Kein Entfernen von Bäumen mit Baumhöhlen und Ast­lö­chern bzw. Alternativen in Form von Nistkästen anbieten. Keine blüten- und früchtereiche, einhei­mi­sche Sträucher wie Liguster, Holunder, Hasel durch reine Blattgehölze wie Kirschlorbeer etc. ersetzen.

Tagesverstecke und Winterunterschlupf:

Keine Büsche und Hecken aufasten. Keine Totalräumung von Ast-, Reisig- oder Laubhaufen vornehmen. Hohlräume unter Gartenhäuschen etc. belassen oder Alternativen anbieten.



November 2004




last update:   
26.01.2005

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