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Die Ansprüche einer
Fledermaus an ein Gebäude als Quartier bestehen aus folgenden fünf
Punkten:
- Griffige Landestelle am Haus unterhalb oder seitlich der Einschlupföffnung.
- Ungehinderter Zugang zum gewählten Quartier (kriechend
oder freifliegend).
- Warme, zugluftfreie, ruhige und dunkle Sommerquartiere. Kalte
aber frostfreie, feuchte, ruhige und dunkle Winterquartiere.
- Ungehinderter Wegflug vom Gebäude (Viele Fledermausarten
lassen sich beim Wegfliegen etwa einen Meter tief fallen).
- Wenig / keine Störungen im Quartier, welche die Fledermäuse
tagsüber oder gar im Winter aufwecken können.
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Grundbedürfnisse der Fledermaus
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Die bauliche Umsetzung muss sicher stellen,
dass auf die Grundbedürfnisse der Fledermäuse geachtet wird. Das
heisst, dass die Fledermäuse gut einfliegen oder landen, einschlüpfen,
durchschlüpfen können. Dass sie in ein geeignetes Quartier gelangen
und dass sie umgekehrt vom Quartier wieder den Einschlupf erreichen und
abfliegen können.
Landestelle:
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Die Fläche unmittelbar unterhalb Einschlupf muss rau sein: Rauer
Verputz, sägerohes Holz, stark verwitterte Farbanstriche oder
Lacke.
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Einschlupföffnung:
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Ein Schlitz von 10 x 3 cm genügt. Er kann waagrecht oder senkrecht
angeboten werden.
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Einflugöffnung:
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Der offene Teil des Fensters sollte mindestens 20 x 30 cm (waagrecht
oder senkrecht) betragen.
Er darf aber auch nicht grösser als 50 x 100 cm sein, damit
der Estrich bei kalter Witterung nicht zu stark auskühlt.
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Zugang zum Quartier:
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Estrichbewohnende Fledermäuse sind sehr traditionell, was
die Ein- und Ausflugöffnungen angeht. Manchmal durchfliegen
sie mehrere Räume, um zu "ihrem" Fenster zu gelangen,
obwohl es nähergelegene Öffnungen gäbe. Diese Flugkorridore
und die gewählten Öffnungen müssen frei bleiben.
Bestehende Durchschlüpfe und Hohlräume im Zwischendach
und in der Fassade müssen erhalten bleiben, bei Neuschaffungen
Hohlräume von 2-3 cm Höhe anbieten.
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Mikroklima:
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Warm und zugluftfrei müssen Sommerquartiere sein, kalt und
frostfrei allfällig vorhandene Winterquartiere. Ruhig und dunkel
sollten alle Quartiere sein. Keine oder wenig Störungen im
Quartier.
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Abflug:
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Unterhalb der Ausflugöffnung darf in einem Bereich von etwa
einem Meter kein Hindernis sein, da sich Fledermäuse gerne
"in den Flug werfen" und oft noch ohne Echo-Ortung - quasi
blind - fliegen.
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Fledermausfreundliche Renovationen:
Direkte Arbeiten an Fledermausquartieren sollen nur bei Abwesenheit der
Fledermäuse durchgeführt werden.
Folgende Fragen müssen vor der Renovation abgeklärt
werden:
- Wie viele Tiere sind es?
- Um welche Art handelt es sich?
- Wo fliegen sie ein und aus?
- Wann sind sie an- bzw. abwesend?
Der günstige Zeitraum für Renovationen hängt
vom Quartiertyp und der Fledermausart ab.
Allgemein gilt bei Sommerquartieren die Zeit von November bis
Februar als geeignet.
Bei Winterquartieren ist die Zeit von März bis Oktober günstig
für Renovationen.
Erhalten der Einschlüpfe, Hohlräume und
benutzten Holzbalken: Werden durch Renovationen etc. bestehende, langjährig
genutzte Einschlüpfe verschlossen, kann dies für die Fledermäuse
den Verlust des Quartiers bedeuten. Ebenso schwerwiegend sind Veränderungen
im Mikroklima (Zugluft, Wärmeverlust) und Erneuerung der altgewohnten
und geruchlich markierten Holzbalken an Hangplätzen.
Meist ist es nötig, den Rat von Fledermausfachleuten
beizuziehen.
Eine geplante Quartier-Neuschaffung sollte
ebenfalls von Fachleuten begleitet werden, um einen Erfolg zu ermöglichen.
Bei Renovationen kommt es immer wieder vor,
dass für Fledermäuse wichtige Elemente verändert werden.
Es ist deshalb auf Folgendes zu achten:
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Firstziegel
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Kein Verschluss des Einflugloches durch Bleiblech etc.
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Ziegelleiste (Ortbrett)
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Kein Verschluss der Lücken durch neue Ziegel oder Ziegelleiste
etc.
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Lücke in Dachknick
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Kein Verschluss der Lücken durch Holzkeil
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Dachzusammenschluss
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Kein Verschluss des Einschlupfloches mit Blech
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Lüftungsziegel
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Kein Ersatz des Lüftungsziegels durch einen solchen mit Gittersatz
oder durch normalen Ziegel (Achtung: Lüftungsziegel
werden nur selten hergestellt; alten aufbewahren)
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Lüftungsschlitz
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Kein Verschluss durch Gitter
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Eindeckung
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Kein Ersatz der ungenau aufliegenden Ziegel, kein Auffüllen
des Spalts
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Estrich
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Keine Veränderungen an den Hangplätzen, keine Veränderung
des Klimas, kein Einsatz giftiger Holzschutzmittel
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Dachtraufe
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Kein Verschluss des Spalts
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Flachdachabschluss
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Kein Schliessen des Spalts
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Fassadenelemente
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Kein Verschluss des Einschlupfloches bzw. kein Füllen der
Hohlräume
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Storenkasten
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Kein Füllen der Hohlräume durch Isolationsmaterial,
kein Verschluss mit Abschlussleiste
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Fensteröffnung
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Kein Verschliessen der Fenster oder Öffnungen
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Fensterladen
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Kein Anbringen von glattem Verputz, kein Entfernen der Fensterläden
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Fachwerk
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Kein Verschluss der Spalten, kein Ersatz der alten Balken
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Naturkeller
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Kein Verschluss der Öffnungen, kein Umbau des Kellers mit
Veränderung des Mikroklimas
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Nisthilfe
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Kein Entfernen des Fledermauskastens
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Hangplatz / Spaltquartier |
Kein Entfernen der benutzten Holzbalken, welche geruchlich markiert
sind. Müssen die Holzteile unbedingt erneuert werden, so sollten
die alten Holzelemente danach wieder angebracht werden.
Kein Auffüllen der bestehenden Hohlräume
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Wird ein Winterquartier zerstört, verbrauchen die Fledermäuse
bei der Suche nach einem Ersatzquartier übermässig Energie
und können wegen Erschöpfung sterben. Stösst man beim
Abtragen von Scheiterbeigen auf Fledermäuse, so sollte man die Tiere
vorsichtig zwischen die verbleibenden Holzstücke schieben, damit
sie ihren Winterschlaf fortsetzen können. Hilfe und Information
bietet das Fledermausschutz-Nottelefon
079 / 330 60 60.
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Keine Veränderungen an Lüftungselementen,
Fenstern und Öffnungen, welche die mikroklimatischen Verhältnisse
beeinflussen.
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Anforderungen an die Quartiere |
Fledermäuse benutzen ihre Quartiere nicht
während des ganzen Jahres. Wenn die Quartiere aber besetzt sind,
müssen sie möglichst störungsfrei sein. Dabei geht es nicht
nur um die Quartiere selbst (Räume, Spalten), sondern auch um Ein-
und Ausflugsöffnungen, welche nicht verschlossen werden dürfen.
In und an Gebäuden finden sich überwiegend Sommerquartiere,
seltener Winterquartiere (Keller, Holzbeigen, Rolladenkästen). Winterquartiere
in Kellern müssen feucht und frostfrei sein. Berührungen, längeres Anleuchten
mit Lichtquellen, sowie - im Winter - Aufheizen des Raums können zum Aufwachen
der Fledermäuse führen.
Erhalt der bestehenden Quartiere (Gefährdung
bei Renovation)
Fledermausfreundliche Renovationen (Renovation)
Schaffung neuer Quartiere (benutzte
Bauteile)
Wird ein Winterquartier zerstört, verbrauchen
die Fledermäuse bei der Suche nach einem Ersatzquartier übermässig
Energie und können wegen Erschöpfung sterben. Stösst man beim
Abtragen von Scheiterbeigen auf Fledermäuse, so sollte man die Tiere vorsichtig
zwischen die verbleibenden Holzstücke schieben, damit sie ihren Winterschlaf
fortsetzen können. Hilfe und Information bietet das Fledermausschutz-Nottelefon
079 / 330 60 60.
Welche Gäste ‚gebetene' Gäste und welche ‚ungebetene'
Gäste sind, hängt von der einzelnen Bauherrschaft ab. Im Zusammenhang
mit Fledermäusen werden z.B. Tauben und Steinmarder genannt.
Tauben:
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Tauben können durch offene Fenster in Dachstöcke
gelangen. Sollten die Tauben zum Problem werden, können Spezialkonstruktionen
am Fenster Abhilfe schaffen. Informationen bei Fledermausfachleuten
erhältlich.
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Steinmarder:
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Steinmarder benutzen manchmal ebenfalls die Fenster als Einstieg
in den Dachstock. Auch hier kann durch eine Spezialkonstruktion
(wacklige Gittermanschette) Abhilfe geschaffen werden. Informationen
bei Fledermausfachleuten.
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Weitere Hinweise zur Optimierung:
Nicht über Fenstern oder Gartensitzplatz:
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Wenn Sie einen neuen Einschlupf planen, platzieren Sie ihn nicht
über Fenstern oder einem Sitzplatz, sondern wenn möglich über geschlossenen
Wandstücken, d.h. z.B. zwischen Fenstern. Obwohl Fledermauskot klein
wie Mäusekot ist, kann er bei einer sehr grossen Kolonie in
unangenehmen Mengen herunterfallen und den Gartensitzplatz etwas
beeinträchtigen.
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Erfolg:
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Mit dem Bauen und Anbieten von neuen Quartieren für Fledermäuse
ist noch nicht garantiert, dass diese gleich benutzt und bewohnt
werden. Es kann auch vorkommen, dass ein Quartier nie angenommen
wird. Vielleicht ist ein negativer Faktor vorhanden, den wir nicht
erkannt haben: Es ist deshalb sinnvoll, die wichtigen Parameter
einzeln zu verändern.
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