Grundbedürfnisse des Siebenschläfers

Die Ansprüche der Siebenschläfer an ihren Lebensraum in der Siedlung bestehen im Wesentlichen aus folgenden Punkten:

  • Vielfältiger Garten mit Obstbäumen und blüten- und früchtereichen Hecken
  • Angrenzend an unterholzreichen Laubwald, Park oder Obstgarten
  • Gutes Angebot an trockenen, geschützten und dunklen Tagesverstecken wie Baumhöhlen, Nistkästen etc.
  • Trockene und kühle Winterquartiere wie Erdhöhlen, Keller, Geräteschuppen etc.
  • Reiches Nahrungsangebot, vor allem im Herbst: Früchte, Nüsse, Eicheln, Buchennüsschen, Schnecken, Insekten etc.

 


Grundbedürfnisse der Siebenschläfer



  Umsetzung

Wer seinen Garten für Siebenschläfer attraktiv machen möchte, sollte ihnen folgende Strukturen anbieten:

  • Eichen und Buchen, Obst- und Nussbäume, Beerensträucher, Hasel, blüten- und früchtetragende Hecken.
  • Natürliche Baumhöhlen, Geräteschuppen, Nistkästen.

Es ist wenig sinnvoll, Siebenschläfer ins Haus „locken“ zu wollen, da sie dort oft Probleme verursachen, sei es durch ihren nächtlichen Lärm, durch das Nagen an Isolation, Holz und Kabeln oder das Fressen von Vorräten. Ein Gebäude ist dann interessant für Siebenschläfer, wenn es freie Zugänge und ruhige, dunkle und ungestörte Schlupfwinkel bietet. In bewohnten Häusern nutzen Siebenschläfer Estriche. In Schuppen, Waldhütten und Gartenhäuschen besiedeln sie auch die Haupträume.

 


Guter Lebensraum für Siebenschläfer




  Renovation

Wer im Haus Siebenschläfer beherbergt, sollte mit einer geplanten Renovation im Dachbereich etwa Ende Mai, Anfang Juni beginnen. In dieser Zeit sind die Tiere nicht mehr im Winterschlaf und noch nicht mit der Aufzucht der Jungen beschäftigt. Sie haben dadurch Gelegenheit, das Gebäude zu verlassen und sich ein geeigneteres Quartier zu suchen, falls die Renovation länger andauert.

Bauarbeiten im Sommer (Juli, August) zwingen eine Siebenschläfermutter allenfalls dazu, ihren gesamten Nachwuchs in ein ruhigeres Nest zu zügeln, dabei können Verluste bei den Jungtieren auftreten.

Im Winter durchgeführte Renovationen bewirken unter Umständen, dass ein sich im Winterschlaf befindlicher Siebenschläfer aufwacht und nicht mehr rechtzeitig ein Ersatzquartier findet.

 



  Achtung bei Renovation und Gartenumgestaltung

Bei Renovationen und Gartenumgestaltungen kommt es immer wieder vor, dass für Siebenschläfer wichtige Elemente verändert werden. Es ist deshalb auf Folgendes zu achten:

Einschlupfe

Schadhafte Stellen am Dach können Einschlupfe für Siebenschläfer bieten. Falls die Siebenschläfer weiterhin Zugang haben sollen, muss bei der Sanierung dieser Stellen Ersatz geschaffen werden, z.B. in Form von Lüftungsziegeln. In diesem Fall ist Voraussetzung, dass der Siebenschläfer auf das Dach gelangen kann via Bäume, Hecken etc.

Vielfältiger Garten

Keine Umgestaltung von kleinräumigen und reichstrukturierten Gärten und Parks in grossflächige, einheitliche Grünflächen. Kein Entfernen von Bäumen mit Baumhöhlen und Astlöchern bzw. Alternativen in Form von Nistkästen anbieten.

Tagesverstecke und Winterunterschlupf

Keine Büsche und Hecken aufasten. Keine Totalräumung von Ast-, Reisig- oder Laubhaufen vornehmen. Hohlräume unter Gartenhäuschen etc. belassen oder Alternativen anbieten.

Nahrung

Keine blüten- und früchtereichen, einheimischen Sträucher wie Liguster, Holunder, Hasel durch reine Blattgehölze wie Kirschlorbeer etc. ersetzen.

Insekten- und kleintierreiche Umgebung

Keine Reduktion von insekten- und kleintierreichen Wiesen und Borden. Kein Austausch von einheimischen Gehölzen durch exotische Pflanzen. Neuanordnungen können aber getroffen werden.

 



  Anforderungen an die Quartiere

Sommerquartier
Der Siebenschläfer stellt wenig Anforderungen an sein Sommerquartier: Ist es warm, ruhig, tagsüber dunkel und ungestört, genügt ihm das in der Regel.

Winterquartier
Auch die Ansprüche ans Winterquartier sind bald erfüllt: Kühl (nicht unter den Gefrierpunkt, ideal ist zwischen 0° und 10°), trocken und ungestört.

 



  Schutz vor Schäden durch Siebenschläfer

Siebenschläfer können in Gebäuden, die sie als Sommer- und Aufzuchtsquartiere nutzen, Schäden an Isolationen, Kabeln oder Möbeln anrichten. Wie diese verhindert werden können, ist im Kapitel «Schäden» ausgeführt.


Siebenschläfer sind gute Kletterer © Pascal Romerio


  Ungebetene Gäste

Wer sein Haus willkommenen Untermietern wie den Siebenschläfern zur Verfügung stellen will, muss darauf achten, dass die Einschlupflöcher nicht grösser sind als 6 cm im Durchmesser. Für allenfalls ungebetene Gäste wie Steinmarder und Tauben sind solche Öffnungen in der Regel zu klein.

 



  Haben Sie daran gedacht?

Falls Sie gerne Siebenschläfer in ihrem Haus oder Garten beherbergen möchten, so müssen Sie auch bereit sein, sich mit allfälligen Nageschäden abzufinden bzw. entsprechende Vorsichts- bzw. Verhinderungs-Massnahmen zu treffen. Siebenschläfer sind Nagetiere und können sich an Kabeln, Wasserrohren aus Plastik, Isoliermaterial und Essensvorräten gütlich tun. Während die einen Hausbesitzer überhaupt keine Probleme haben mit ihren Untermietern, treten bei anderen kleinere oder grössere Schäden auf, welche unter Umständen ein Einfangen und Umsiedeln der Tiere erfordern (siehe auch Schäden).

 

 

 

 


last update:   
08.05.2013

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