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Die Ansprüche einer Zauneidechse
an einen Platz als Lebens-, Fortpflanzungs- und Überwinterungsort
bestehen aus folgenden Punkten:
- Besonnung möglichst ganztägig
- Kleinräumiges Strukturmosaik innerhalb weniger Meter
- Sonnenbadeplätze
- Viele Verstecke
- Besonnte erdig-sandige Bodenpartien für die Eiablage
- Unterschlüpfe in der Erde zur Überwinterung
- Insekten- und kleintierreiche Wiesen und Borde
- Teil eines grösseren Raumes, der für weitere Zauneidechsen geeignet
ist.
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Grundbedürfnisse der Zauneidechse
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Die bauliche Umsetzung stellt sicher, dass die
Grundbedürfnisse der Zauneidechsen berücksichtigt werden. Das heisst,
dass die Zauneidechsen sich sonnen, verstecken, ernähren, fortpflanzen
und überwintern können.
Besonnung:
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Ganztägig: Eidechsen lassen sich durch die Sonne aufheizen. Es
ist deshalb notwendig, dass die Zauneidechsen besonnte Plätze
- sogenannte Sonnenplätze - zur Verfügung haben. (siehe Sonnenbaden.)
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Kleinräumiges Strukturmosaik:
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Das Strukturmosaik soll sich innerhalb weniger Meter entfalten:
So wird ihnen die erfolgreiche Flucht von den Sonnenplätzen,
aber auch die Regulierung der Körpertemperatur (Besonnung und Beschattung)
sowie die Ernährung ermöglicht. Der Zauneidechsen-Lebensraum ist
reich an Übergangszonen und Rändern.
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Sonnenbadeplätze:
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Es ist darauf zu achten, dass auch bei voller Vegetationsentwicklung
offene Flächen (z.B. Wegränder) vorhanden sind oder dass Baumstrünke
oder Holzbeigen oder Steinhaufen aus der Vegetation ragen. Auf ihnen
legen sich die Eidechsen in die Sonne. Dunkle Flächen werden dabei
etwas wärmer (z.B. Holz) und deshalb etwas bevorzugt aufgesucht.
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Versteckmöglichkeiten:
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Spalten und Löcher zwischen Steinen, zwischen Wurzelwerk, zwischen
Brettern, in einer verfilzten Wiese, zwischen Brombeerranken oder
in Mauslöchern. Je mehr Versteckmöglichkeiten vorhanden sind, umso
eher überleben sie auch Katzenjagden. Verstecke müssen unmittelbar
beim Sonnenbadeplatz vorhanden sein.
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Besonnte erdig-sandige Bodenpartien:
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Die Weibchen suchen Stellen, in denen sie graben können und die
von der Sonne erwärmt werden. (siehe Eiablage,
Eiablageplatz)
Innerhalb des täglichen Lebensraumes der Eidechsen müssen deshalb
Bodenbereiche vorhanden sein, die diesen Ansprüchen entsprechen.
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Überwinterungs-Unterschlupf:
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Lesesteinhaufen, Wurzelstöcke, Wurzel von Sträuchern, Asthaufen,
Mauslöcher, in denen sich kein Wasser ansammeln kann. Die Eidechsen
verkriechen (siehe Winterruhe)
sich über die kalte Jahreszeit in Löcher und Spalten in der Erde.
Fehlen diese, erfrieren die Tiere. Winterquartiere müssen frostsicher
und trocken sein.
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Insektenreiche Umgebung:
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z.B. Magerwiesen, Hochstaudenfluren, Ruderalvegetation in Wiesen,
Borden und Böschungen. Eidechsen suchen ihre Nahrung am Boden und
fressen praktisch alles, was sie überwältigen können. Voraussetzung
für eine langfristig gewährleistete Ernährung ist die extensive
Pflege dieser Flächen.
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Teil eines grösseren Raumes:
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Ideal: Grosse Industrieflächen bzw. Dienstleistungsumgebungsflächen,
Anstoss an einen Bach oder an ein Bahntrasse oder nahe beim Waldrand.
Es ist notwendig, dass die einzelnen Eidechsengruppen innerhalb
eines Gebietes leben, wo weitere Gruppen vorkommen. Denn eine Gruppe
an einem bestimmten Platz könnte insgesamt z.B. von Katzen erbeutet
worden sein. Dann kann dieser an sich gute Platz für Eidechsen verloren
gehen, wenn nicht andere Eidechsen aus der Nähe neu diesen Platz
wieder besiedeln können.
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Ausweichstandorte
Umgestaltungen von Geländen, auf denen Zauneidechsen
vorkommen, sind dann besonders problematisch, wenn damit das ganze Eidechsenvorkommen
oder ein grosser Teil davon betroffen ist. In diesem Falle müsste dafür
gesorgt werden, dass mindestens ein Jahr vor dem Baueingriff provisorische
/ temporäre Eidechsenlebensräume geschaffen werden, in denen sich Eidechsen
ansiedeln. Dann ist nach Abschluss der Bauarbeiten eine Wiederbesiedlung
am wieder hergerichteten Ort viel wahrscheinlicher.
Günstiger Zeitraum für Bauarbeiten: März
bis Mai, eventuell auch August und September
Bauarbeiten mit starken Geländeveränderungen
werden bevorzugt zwischen März und Mai durchgeführt. Zu dieser
Zeit befinden sich die Tiere oft ausserhalb ihrer Schlupfwinkel und können
bei Störungen flüchten. In zweiter Wahl bietet sich auch der September
an, weil zu diesem Zeitpunkt junge und alte Eidechsen mobil sind. Zum
falschen Zeitpunkt erfolgende Bauarbeiten können viele Reptilien töten
(z.B. in ihren Winterquartieren) oder ihre Gelege zerstören.
Fachbegleitung: Konsultieren Sie bereits
bei der Planung, vor Renovationsbeginn, während der Arbeiten und kurz
vor dem Abrüsten vor Ort einen Fachmann bzw. eine Fachfrau.
Die Kosten sind nicht hoch und gut investiert.
Achtung bei Geländesanierungen |
Bei Geländesanierungen kommt es immer wieder
vor, dass für Zauneidechsen wichtige Elemente verändert werden. Es ist
deshalb auf Folgendes zu achten:
Besonnung:
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Keine Beschattung durch Pflanzungen oder Bauwerke
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Kleinräumiges Strukturmosaik:
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Keine Bereinigungsaktion. Allerdings sind neue Anordnungen machbar,
so dass die Integration in unterschiedliche Stile einer Umgebungsgestaltung
möglich ist.
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Sonnenbadeplätze:
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Keine Aufräumaktionen. Allerdings sind neue Anordnungen machbar.
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Versteckmöglichkeiten:
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Keine Aufräumaktionen. Allerdings sind neue Anordnungen machbar.
Keine Intensivierung der Pflege ohne Ersatz an Unterschlüpfen zu
schaffen
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Besonnte erdig-sandige Bodenpartien:
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Keine flächendeckende Vegetationssanierung, Kahlstellen sollen
bleiben.
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Überwinterungs-Unterschlupf:
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Keine Aufräumaktionen. Allerdings sind neue Anordnungen machbar.
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Teil eines grösseren Raumes:
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Keine Unterteilungen durch querplatzierte Gebäude, durch Mauern
(anstelle von Böschungen), Keine Betonschalen-Gräben mit senkrechten
Wänden, Keine Lärmschutzwände (oder höchstens mit Passiermöglichkeit
für Eidechsen und andere Kleintiere.)
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Die Mahd schützt die Wiesen vor Verbuschung.
In Bezug auf die Zauneidechse sollten Teile der Wiese zu unterschiedlichen
Zeitpunkten gemäht werden, so dass sie immer an einigen Stellen hohes
Gras als Unterschlupf bietet. Besonders ideal sind Wiesenpartien, die
höchstens einmal jährlich im Spätherbst gemäht werden. Dabei werden
Altkrautinseln ausgespart, die nur alle 2 bis 3 Jahre gemäht werden.
Weitere Hinweise zur Optimierung:
Bestehende Strukturen nutzen:
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Neue vorgesehene Flächen an bestehenden Böschungen, Dämme, Ufer
und strukturreiche Flächen anlegen. (Gibt es auf Nachbars Fläche
eine strukturreiche Ecke, die an mein Grundstück grenzt.)
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Katzen abwehren:
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Falls Katzen zu erwarten sind, sind einerseits möglichst viele
Kleinstrukturen und Verstecke anzubieten. Oft genutzte Sonnenbadeplätze
können mit einigen trockenen Brombeerranken oder mit Ästen von Dornensträucher
für Zauneidechsen sicherer gemacht werden.
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Extensive Pflege:
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Neben den Strukturen brauchen Eidechsen auch Nahrung. Eine extensive
Pflege von Wiesen und Borden ohne Dünger und Insektizideinsatz erhält
sowohl zusätzliche Strukturen als auch eine reiche Kleintierwelt,
welche die Nahrungsbasis für die Eidechsen darstellt.
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Erfolg:
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Mit dem Bauen und Anbieten von Strukturen für Eidechsen ist noch
nicht garantiert, dass diese gleich benutzt werden. Die Tiere müssen
diese zuerst finden. Man kann ihnen dabei keine Wegweiser bauen.
Wird die neue Struktur in ein Eidechsengebiet gebaut, kann diese
innerhalb weniger Tage bis innerhalb eines Jahres besiedelt werden.
Wenn sie knapp ausserhalb eines Eidechsengebietes liegt, wird es
wahrscheinlich etwas länger dauern.
Es kann durchaus vorkommen, dass ein Angebot nie angenommen wird.
Vielleicht ist ein negativer Faktor vorhanden, den wir nicht erkannt
haben: Deshalb ist es sinnvoll, ein Überangebot zu schaffen.
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